Biotoppflegemaßnahme 2012 im Naturdenkmal Turm bei Gingen

Gemeinsame Aktion zum Schutz  gefährdeter Amphibien, Reptilien und Libellen der Naturschutzverbände BNAN Geislingen und NABU Süßen und Umgebung

In das Gewässer beim Feuchtgebiet Turm bei Gingen/Fils wurde offenbar von Menschenhand die Krebsschere (Stratiotes aloides) eingebracht. Diese ausdauernde Wasserpflanze kam ursprünglich weder im Lkr. Göppingen noch in den umliegenden Lkr. vor. Die Krebsschere hat die Fähigkeit der vegetativen bzw. ungeschlechtlichen Vermehrung, wodurch es in kürzester Zeit zu einem geschlossenen Pflanzenteppich kommt und dadurch andere, natürlich vorkommende Wasserpflanzen im Stillgewässer komplett verdrängt werden. Zusätzlich verlandet das Gewässer sehr stark, wodurch der Lebensraum zahlreicher bedrohter Tierarten verloren geht. Im vergangenen Jahr wurde nahezu das komplette Gewässer ausgebaggert (Pressebericht), die Krebsschere überstand aber diese Maßnahme unbehelligt.

Im Verlauf einer 3-tägigen Aktion (28.07., 11.08. u. 20.08.2012) konnten in Zusammenarbeit mit dem BNAN (Bund Naturschutz Alb-Neckar e.V.), dem Eigentümer des Gewässers, großflächig die Krebsscherenteppiche vom Boot aus in Handarbeit abgerecht werden. Die Bestände von Wasserschlauch, Pfeilkraut und  Froschlöffel haben sich somit wieder recht gut erholt. Eine Nachpflege in den kommenden Jahren wird auf jeden Fall notwendig werden, damit sich wieder die ursprüngliche Tier- u. Pflanzenwelt einstellt und stabilisiert.
 

 

 

 

 

 

Vor der Pflegemaßnahme verdeckt eine geschlossene Pflanzendecke der Krebsschere die Wasserfläche

 

 

 

 

Nach der Aktion ist die ursprüngliche Wasserfläche wieder sichtbar

 

 

 

 

 

 

Mittels Boot und langem Rechen wurde die Krebsschere herausgezogen

 

 

 

 

 

Eine Arbeit die viel Kraft

 

 

 

 

und ein gutes Gleichgewicht voraussetzte

 

 

 

 

Die Ringelnatter hat wieder ein freies Jagdgebiet

 

 

 

 

 

und der Laubfrosch kann sich rechtzeitig vor ihr in Sicherheit bringen

 

 

 

 

 

 

Auch die Große Moosjungfer freut sich über die freie Wasserfläche

 

 

 

 

 

und das Pfeilkraut hat wieder Luft zum Atmen

Text: Michael Nowak
 Fotos: M. Nowak, M. Kückenwaitz, E. Wurster

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