Großputz in der Fledermauskolonie der kath. Kirche in Nenningen

am 31.10./01.11.2011

am 16.03.2013

 

Einen nicht alltäglichen Arbeitseinsatz hatte die NABU-Ortsgruppe Süßen und Umgebung während der Herbstferien in Nenningen. Die Zwiebel über dem Glockenturm der Kath. Kirche wird schon seit vielen Jahrzehnten von Fledermäusen bewohnt. Es handelt sich um eine Wochenstube des Großen Mausohrs, einer unserer größten Fledermausarten, die auf große Dachböden als Quartier im Sommer angewiesen ist. Im Sommer diesen Jahres wurde die Kolonie von Bernd Zoldahn (NABU / Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz) aufgrund einer Anfrage von Kirchengemeinderat Herr Hüll kontrolliert:Mit fast 800 Alt- und Jungtieren gehört die Wochenstube demnach schon zu den großen und damit besonders wertvollen Wochenstuben des Großen Mausohres in Baden-Württemberg. Die vielen Fledermäuse jagen und fressen zahllose Insekten und entsprechend fällt auch jede Menge unverdauliches in Form von bröseligem Fledermauskot an. Da die letzte Reinigung, wohl auch aufgrund der schlechten Zugänglichkeit der Zwiebel (8m senkrechte Leiter und kleines Zugangsloch im Boden der Zwiebel....), zuletzt in den 70’er Jahren stattfand, hat sich eine riesige Menge des als Fledermausguano geschätzten Kotes angesammelt. In den Herbstferien war es dann soweit: Herr Hüll vom Kirchengemeinderat hatte bereits fast 10 Meter Abwasserrohre aus Kunststoff besorgt und mit Haltevorrichtungen und einem Trichter ausgestattet. Gemeinsam mit Wolfgang Lissak, Michael Nowak und Bernd Zoldahn wurden diese Rohre am 31.10.2011 im Glockenturm bis zur Zwiebel hochgezogen und fixiert, so dass sie im Turm für zukünftige Reinigungsarbeiten verbleiben können. Ausgestattet mit Schutzanzügen und Atemschutz gegen den aufgewirbelten Staub konnte am ersten Tag gerade einmal die Hälfte der Zwiebel gereinigt werden. Am zweiten Tag und mit Verstärkung durch Andreas Nowak, Christel Tyrna, Christoph Dannenmann, Erich Fischer, Heinz Baumhauer und Iris Zoldahn konnten wir dann den restlichen Fledermauskot entfernen. Insgesamt 111 Säcke wurden  mit fast einer Tonne Fledermauskot gefüllt, zugenäht und zahlreiche Treppen heruntergetragen. Unser Dank gilt Familie Hüll, die uns tatkräftig bei der Materialbeschaffung, und der Rohrinstallation unterstützt und uns mit Kaffee, Kuchen und Vesper versorgt hat. 

Bernd Zoldahn


 

 

 

Bevor wir mit der Ernte von Fledermausguano beginnen konnten, mussten wir eine 10 m lange Rohrleitung im Glockenturm befestigen. In das Rohr kippten wir den Kot, der dann am unteren Ende in einen dort befestigten Sack fiel. Der volle Sack wurde zugenäht und anschließend mehrere Stockwerke abwärts getragen.

 


 

 

 

 

Iris, Bernd, Heinz und Andreas bereit für große Taten.

 


 

 

 

 

Auch wenn Bernd gut aussieht, er trägt nicht seinen Sonntagsanzug.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch den Glockenturm ging es 8 m senkrecht noch oben in die Wochenstube der Mausohren.

 

 


 

 

 

 

 Eine ca. 20 cm hohe Schicht Guano hat sich seit den 70er Jahren angesammelt.

 

 


 

 

 

 

Bernd hat uns nicht verraten, nach was er so intensiv gesucht hat.


 

 

 

 

 

Dort oben ist doch was!


 

 

 

 

 

Die letzte Gruppe von etwa 800 Großen Mausohren.

 


 

 

 

 

Die Steckdose und der Boden sind nach schweißtreibender Arbeit wieder sichtbar.

 

 


 

 

 

 

Das ist nicht Orpheus in der Unterwelt, sondern Heinz, 8 m tiefer. Der Zugang zur Wochenstube war nichts für schwache Nerven



 

 

 

 

Iris beim Abbau


 

 

 

 

Kurz vor Feierabend, ein müder Heinz zusammen mit unserer immer fitten Christel.



 

 

 

1 Tonne Fledermausguano sind aufge- laden. Christoph, Erich, Heinz, Bernd, Michael, Christel, Iris und der fotografierende Andreas waren nun reif für die Insel.


Erneut war Stubenreinigung angesagt. Die gut 800 Alt- und Jungtiere umfassende Kolonie des Großen Mausohr hat letzte Saison wieder guten Fledermauskot produziert (rund 70 kg). Erfreulich ist auch, dass nur rund 20 tote Jungtiere gefunden wurden. Das bereits gut eingespielte Team mit neuen Helfern war am 16.03.13 in 2 Stunden mit der Reinigung im Glockenturm und in der Zwiebel der kath. Kirche in Nenningen fertig. Recht herzlichen Dank nochmals an den Kirchengemeinderat für das leibliche Wohl.
 

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Peter Menrad mit etwas kritischem Blick - was erwartet mich nun. Wieso musste Bernd Zoldahn auch krank werden.
 

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Einblick in den Guano.
 

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Peter hat es doch so richtig Spaß gemacht. Besenrein muss es schon sein.
 

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Bei der Gruppenaufnahme muss noch geübt werden.
 

 

Bildertext und Fotos: M. Nowak

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