Einen nicht alltäglichen Arbeitseinsatz hatte
die NABU-Ortsgruppe Süßen und Umgebung während der Herbstferien in Nenningen.
Die Zwiebel über dem Glockenturm der Kath. Kirche wird schon seit vielen
Jahrzehnten von Fledermäusen bewohnt. Es handelt sich um eine Wochenstube
des Großen Mausohrs, einer unserer größten Fledermausarten, die auf
große Dachböden als Quartier im Sommer angewiesen ist. Im Sommer diesen
Jahres wurde die Kolonie von Bernd Zoldahn (NABU /
Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz) aufgrund einer Anfrage von
Kirchengemeinderat Herr Hüll kontrolliert:Mit fast 800 Alt-
und Jungtieren gehört die Wochenstube demnach schon zu den großen und
damit besonders wertvollen Wochenstuben des Großen Mausohres in
Baden-Württemberg. Die vielen Fledermäuse jagen und fressen zahllose
Insekten und entsprechend fällt auch jede Menge unverdauliches in Form von
bröseligem Fledermauskot an. Da die letzte Reinigung, wohl auch
aufgrund der schlechten Zugänglichkeit der Zwiebel (8m senkrechte Leiter und
kleines Zugangsloch im Boden der Zwiebel....), zuletzt in den 70’er
Jahren stattfand, hat sich eine riesige Menge des als Fledermausguano
geschätzten Kotes angesammelt. In den Herbstferien war es dann soweit: Herr
Hüll vom Kirchengemeinderat hatte bereits fast 10 Meter Abwasserrohre aus
Kunststoff besorgt und mit Haltevorrichtungen und einem Trichter
ausgestattet. Gemeinsam mit Wolfgang Lissak, Michael Nowak und
Bernd Zoldahn wurden diese Rohre am 31.10.2011 im Glockenturm bis zur
Zwiebel hochgezogen und fixiert, so dass sie im Turm für zukünftige
Reinigungsarbeiten verbleiben können. Ausgestattet mit Schutzanzügen
und Atemschutz gegen den aufgewirbelten Staub konnte am ersten Tag
gerade einmal die Hälfte der Zwiebel gereinigt werden. Am zweiten Tag und
mit Verstärkung durch Andreas Nowak, Christel Tyrna, Christoph Dannenmann,
Erich Fischer, Heinz Baumhauer und Iris Zoldahn konnten wir dann
den restlichen Fledermauskot entfernen. Insgesamt 111 Säcke wurden
mit fast einer Tonne Fledermauskot gefüllt, zugenäht und zahlreiche
Treppen heruntergetragen. Unser Dank gilt Familie Hüll, die uns
tatkräftig bei der Materialbeschaffung, und der Rohrinstallation unterstützt
und uns mit Kaffee, Kuchen und Vesper versorgt hat.
Bernd Zoldahn |